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Madonna, die Jungfrau mit tausend Gesichtern und stets verklärtem Blick: Die traditionelle Madonnenfigur bildet das vielleicht häufigste Thema abendländischer Kunstgeschichte. Als starke und schöne junge Frau stellt sie seit Jahrhunderten für viele Frauen eine Figur der Identifikation dar. Die Kultfigur der Gottesmutter erscheint stets bildmächtig, doch wandelbar und zeigt vor allem, wie die Rolle der Frau in stark männlich geprägten Religionen bis heute Fragen und Verwerfungen aufwirft: Welches Frauenbild wird weshalb propagiert und warum wird sich dem unterworfen? Die Performance geht dem nach und nutzt dafür einen reichen Kanon an Körperbildern, Rollenmustern und Erfahrungsberichten aus Kunst-, Tanz- und Popgeschichte.
Musikalische Grundlage bilden Teile aus Monteverdis barocker "Marienvesper" - gesampelt mit Songs der Madonna, die mit ihren Auftritten die Selbstdarstellung perfektioniert hat.
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Madonna, the Virgin with a thousand faces and always transfigured eyes: The traditional Madonna figure is perhaps the most common theme of occidental art history. As a strong and beautiful young woman, she has represented a figure of identification for many women for centuries. The cult figure of the Mother of God always appears powerful, yet changeable, and above all shows how the role of women in strongly male-dominated religions raises questions and distortions to this day: Which image of women is why propagated and why is it subject to that? The performance follows these questions and uses a rich canon of body images, role models, and experience reports from art, dance, and pop history.